Anlage

Anlage

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An|la|ge ['anla:gə], die; -, -n:
1.
a) <ohne Plural> das Anlegen, das Schaffen und Gestalten:
die Anlage des Sportplatzes dauerte längere Zeit.
b) Gelegenheit, Geld anzulegen; Form des Anlegens von Geld:
eine sichere, steuerbegünstigte Anlage.
Syn.: Investition.
Zus.: Geldanlage, Kapitalanlage, Vermögensanlage.
2.
a) öffentliche Grünfläche mit Blumen, Sträuchern o. Ä.:
städtische Anlagen; die Anlagen am Ufer des Sees.
Syn.: Park.
Zus.: Gartenanlage, Kuranlage, Parkanlage.
b) nach einem Plan für einen bestimmten Zweck angelegte Flächen, Bauten o. Ä.:
militärische Anlagen; die Anlagen der Fabrik; eine Anlage bauen, einweihen, errichten, betreiben, stilllegen.
Syn.: Bau, Bauwerk.
Zus.: Fabrikanlage, Gleisanlage, Hafenanlage, Industrieanlage, Sportanlage.
c) Vorrichtung, Einrichtung:
eine komplizierte Anlage bauen, bedienen.
Syn.: Apparatur.
Zus.: Alarmanlage, Bewässerungsanlage, Entlüftungsanlage, Heizungsanlage, Kläranlage, Versuchsanlage, Waschanlage.
3. <ohne Plural> Plan, Aufbau:
die Anlage eines Romans.
Syn.: Entwurf, Gliederung, Struktur.
4. Veranlagung, Begabung:
das Kind hat gute Anlagen; er hat eine Anlage zu dieser Krankheit.
Syn.: Disposition, Fähigkeit, Hang, Neigung, Tendenz.
5. Beilage zu einem Schreiben:
die Anlage umfasst drei Tabellen.
Syn.: Anhang, Nachtrag, Zusatz;
in der Anlage/als Anlage: anbei:
in der Anlage/als Anlage übersenden wir Ihnen die gewünschten Unterlagen.

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Ạn|la|ge 〈f. 19
1. Tätigkeit des Anlegens, Gründung
3. Keim, Ansatz
4. Nutzbau, bebautes Gelände
5. Gesamtheit eines Betriebes (Fabrik\Anlage, Befestigungs\Anlage)
6. Plan, Aufbau (eines Dramas, Romans)
7. 〈Psych.〉 Veranlagung, Begabung, angeborene Fähigkeit
8. angeborene Neigung (zu Krankheiten o. Ä.)
9. Einsatz von Geld, Kapital (Kapital\Anlage)
10. Beilage, etwas Beigelegtes, beigefügte Datei (im Brief od. in einer E-Mail)
11. Park, mit Blumen bepflanzte Grünfläche
● Schmuck, Gold, Pfandbriefe als \Anlage des Kapitals ● gute geistige \Anlagen haben; er hat eine natürliche \Anlage zum Siegen ● als \Anlage, in der \Anlage erhalten Sie die Rechnung über ...; eine \Anlage zu nervösen Störungen, zum Geiz haben

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Ạn|la|ge , die; -, -n:
1. das Anlegen (5), Schaffen:
jmdn. mit der A. seines Gartens beauftragen.
2. das Anlegen (6 a) von Geld:
eine sichere prämienbegünstigte A.
3. nach einem Plan für einen bestimmten Zweck gestaltete Gesamtheit von Flächen, Bauten o. Ä.:
städtische, öffentliche -n (Grünflächen, Parks);
-n für den Sport.
4. Vorrichtung, Einrichtung:
eine technische, elektronische A.;
der Betrieb ist mit den modernsten -n ausgestattet;
sanitäre -n (Toiletten).
5. Entwurf, Gliederung:
die A. des Romans, der Sinfonie.
6. Veranlagung:
eine krankhafte A.;
eine A. (Begabung) zur Musik.
7. (Bürow.) Beilage zu einem Schreiben:
in der/als A. sende ich ein Attest;
-n: 1 Lichtbild, 1 Lebenslauf.

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Anlage,
 
1) Biologie: Strukturbereich, aus dem sich spezifische Einzelmerkmale (z. B. ein Organ oder Körperteil) entwickeln. Eine Anlage kann innerhalb einer Zelle liegen oder einen Bereich mehrerer Zellen umfassen. In der Genetik sind Anlagen gleichbedeutend mit dem Begriff der Erbanlagen, deren Träger die Chromosomen sind. So trägt z. B. die befruchtete, noch ungeteilte Eizelle die Anlagen zu allen Merkmalen des späteren Körpers in sich. Bei der Teilung der Eizelle im Zug der Embryonalentwicklung bilden sich durch Ausbildung morphologisch und funktionell verschiedene Zellen unterschiedlicher Bereiche im Keim heraus, die die Anlagen zu definierten Körperteilen darstellen. Durch geeignete Experimente (z. B. Defektversuche) gelingt es, verschiedenen Körperteilen ihren jeweils spezifisches Anlagebereich zuzuordnen und somit einen Anlageplan für den Keim aufzustellen.
 
Auch der pflanzliche Embryo besitzt die Anlagen für alle sich entwickelnden Organe wie z. B. Sprossanlagen, Anlagen von Wurzeln und Seitenzweigen oder Blattanlagen. Das bei Pflanzen in bestimmten Teilen (z. B. Gipfelknospe) zeitlebens vorhandene Embryonalgewebe (Bildungsgewebe) bildet vor der endgültigen Differenzierung eines pflanzlichen Organs (z. B. Blatt) erst die Anlage zu diesem Organ (Blattanlage) aus.
 
 2) Elektroakustik, Hi-Fi-Technik: Kurzbezeichnung für ein aus mehreren Teilen bestehendes elektroakustisches Wiedergabesystem; insbesondere die aus Rundfunkempfänger (Receiver oder Kombination aus Tuner und Verstärker, gegebenenfalls mit zusätzlichem Equalizer), Plattenspieler und/oder CD-Player, Kassettenrekorder und Lautsprecherboxen bestehende, heute durchweg den Highfidelity-Ansprüchen genügende Hi-Fi-Anlage, die bei stereophonischer Wiedergabe auch als Stereoanlage bezeichnet wird.
 
Die aktive Aufnahme- und Wiedergabeanlage einer Musikgruppe, die mit elektronisch verstärkten Instrumenten (E-Instrumenten) arbeitet, besteht aus Instrumentalverstärkerboxen für alle E-Instrumente (E-Gitarre, E-Bass, E-Piano, Effektgeräte, Synthesizer u. a.), deren Klang über Mikrofone zu einem im Zuhörerraum aufgestellten aktiven Mischpult (mit einigen zusätzlichen Effektgeräten) gelangt, und weiteren Mikrofonen für die akustischen Instrumente (Schlagzeug, Blasinstrumente, Klavier) und die Sänger; an den Ausgang des Mischpults angeschlossen sind die Leistungsverstärker mit den Lautsprecherboxen und einige zum Zwecke der musikalischen Rückkopplung den Musikern zugewandte Monitorlautsprecher. Eine gute Durchschnittsanlage hat 12 »Kanäle« (Eingänge am Mischpult).
 
 3) Pädagogik, Psychologie: die Gesamtheit der bei der Geburt vorhandenen Bestimmtheiten und Bereitschaften (Dispositionen), die sich im Verlauf der persönlichen Entwicklung in Auseinandersetzung mit der Umwelt zu bestimmten Verhaltensbereitschaften, Fähigkeiten (Begabungen) oder Krankheitsneigungen ausprägen. Inwieweit die Anlagekapazität in der Entwicklung eines Individuums zum Durchbruch kommt, hängt von der Stärke (Expansivität) und der Durchsetzungskraft (Penetranz) bestimmter Merkmalsausprägungen innerhalb der Gesamtheit der individuellen Anlagen ab. Die Frage nach dem Einfluss von Anlagen und Milieu erlangte (zum Teil unter rassenpsychologischem Aspekt) besondere Bedeutung bei der Erforschung von Merkmalen wie der Disposition zu seelischen Krankheiten und zu kriminellem Verhalten, bestimmter Begabungen und besonders der Intelligenz. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Zwillingsforschung. - In der Erziehung sind Anlagen neben Umwelt und der sich im Heranwachsenden herausbildenden Leitlinie des Erlebens und Handelns Faktoren der Bildsamkeit. Sie bestimmen den Menschen nicht eindeutig, sondern werden als Möglichkeiten (Potenzen) mit beträchtlicher Variationsbreite (Plastizität) durch Reifung und Lernen wirksam, woraus sich für die Pädagogik wesentliche Aufgaben im Sinn optimaler Förderung positiver Anlagen ergeben.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Begabung · Disposition · Erziehung · Intelligenz · Milieu · Vererbung · Zwillingsforschung
 
 4) Technik: Gesamtheit der maschinellen u. a. Ausrüstungen eines Betriebes, die zur Produktion oder Fertigung (Produktions- oder Fertigungsanlagen), zur Energieerzeugung (Kraftanlagen), zu Förder- oder Transportzwecken (Förder- oder Transportanlagen) u. a. erforderlich sind. Die Anlagentechnik ist ein wichtiger Zweig der Verfahrenstechnik.

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Ạn|la|ge, die; -, -n: 1. das Anlegen (5), Schaffen: jmdn. mit der A. seines Gartens beauftragen. 2. das Anlegen (6 a) von Geld: eine sichere prämienbegünstigte A.; Jene Milliardenbeiträge sind zum Fenster hinausgeworfen, wenn man sich nicht um ihre A. ... kümmert (Dönhoff, Ära 173). 3. nach einem Plan für einen bestimmten Zweck gestaltete Flächen, Bauten o. Ä.: städtische, öffentliche -n (Grünflächen, Parks); Natürlich hätte ich mich ... ein paar Stunden in den -n der Stadt verbergen können (Fallada, Trinker 69); -n für den Sport; dass wir ... in Paris kriegswichtige -n bewacht hatten (v. d. Grün, Glatteis 228). 4. Vorrichtung, Einrichtung: eine technische, elektronische A.; sanitäre -n (Toiletten); Die Steuerung dieser -n erfolgt ... automatisch (Gruhl, Planet 59); Er ging ... zum Heizraum zurück, um die A. zu überprüfen (H. Gerlach, Demission 89). 5. Entwurf, Gliederung: die A. des Romans, der Symphonie. 6. Veranlagung: eine krankhafte A.; Die A. zur Kurzsichtigkeit ist bereits vor der Einschulung vorhanden (Saarbr. Zeitung 6./7. 10. 79, 33); eine A. (Begabung) zur Musik. 7. (Bürow.) Beilage zu einem Schreiben: in der/als A. sende ich ein Attest; -n: 1 Lichtbild, 1 Lebenslauf.

Universal-Lexikon. 2012.

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Synonyme:

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